Weg in die Prostitution

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Als häufigste Begründung, weshalb Frauen in die Prostitution gedrängt wurden, finden wir in der Armut. Das heißt aber nicht, dass diese eine Frau zwangsläufig in die Prostitution treiben musste. Als weitere Faktoren können sexuelles Fehlverhalten, wie wiederholter Ehebruch, voreheliche Schwangerschaft oder Vergewaltigung gesehen werden, denn wer sich solcher Vergehen schuldig machte, wurde bald als Hure bezeichnet. Obgleich es eigentlich verboten war, sind Fälle von Prostituierten bekannt, deren Eltern oder Ehemännern sie an ein Frauenhaus verkauft oder verpfändet hatten: “so ist eins ratsmeinung, ernnstlich und vestigelich, das hinfür kein frawenwirt, wirtin noch ymandt von iren wegen einich weibsbilde, das davor in dem gemeinen leben oder heusern wesentlich nit gwest wer, nicht kauffen, verpfenden noch drauff leyen sollen.[…] Auch soll hinfür der frawen wirt, wirtin oder ir gewalt wissentlich nit einnemen, herbergen oder halten einich frawen, die einen eeman hat oder die hie burgers kind sey.”

Es soll auch Zuhälter gegeben haben, die auf dem Land umherzogen, wo sie Mädchen mit falschen Versprechungen – zum Beispiel, dass sie einem reichen Mann vorgestellt würden, der sich eine Frau suche – in die Stadt lockten, wo sie zur Prostitution gezwungen wurden.

Der Weg in die Prostitution im Mittelalter
Der Weg in die Prostitution im Mittelalter

 

Raphael Fischer – http://www.raffiniert.ch/gprost.html

Nach oben scrollen