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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Savonarola, Johannes Michael (um 1384 – 1468). Der in Padua Geborene studierte in seiner Heimatstadt Medizin, erwarb dort 1413 das Doktorat, wurde 1415 als Stadtarzt in Bassano bestallt und versah ab 1433 als Professor mehrere Lehrstühle in Padua. 1450 wurde er als Leibarzt des Markgrafen Nicolo III. d’Este nach Ferrara berufen und lehrte seitdem an der dortigen Universität.
Von Savonerola stammen mehrere medizinische Schriften, so zu Fieberlehre, Diätetik, Balneologie und Krampfadertherapie. Als sein Hauptwerk gilt die “Practica de egritudinibus a capite usque ad pedes” (auch: “Practica maior”; Erstdruck 1479). Das Werk ist ein sechsteiliges Kompendium der Medizin, beruhend außer auf überkommenem Wissen auf neueren Erkenntnissen und eigenen Erfahrungen. Es transportiert allerdings auch einige Irrtümer der Zeit, so wird etwa Frauenmilch als sicheres Wurmmittel bezeichnet und behauptet, dass sich nach dem Pestzug von 1348 die Zahl der menschlichen Zähne von 32 auf 20 bis 24 verringert habe, und dass manche Frauen während der Schwangerschaft neue Zähne bekämen.
