Zünfte im Mittelalter

Wie die Kaufleute in Gilden, so waren die Handwerker in Zünfte gegliedert (Genossenschaften = von geziemen). Die Zunftmeister, wachten streng darüber, dass kein Meister schlechte Waren herstellte, dass keiner zu hohe oder zu niedere Preise nahm, dass keiner zu viel Gesellen und Lehrlinge hielt. An feierlichen Prozessionen nahem die Zünfte mit der Fahne ihres Zunftheiligen teil, sie kämpften für die Vaterstadt auf der Mauer wie in der offenen Feldschlacht, sie wohnten auch meinst in besonderen Gassen zusammen (daher: Lederergasse, Schäfflergasse, usw.).

In den Augen des hochmutigen Adels und der „Geschlechter“ blieb freilich der Handwerker ein verachteter Mann. Kein Adliger, kein Sohn eines Stadtgeschlechts hätte eine Handwerkstochter heiraten dürfen.

Wie die Meister hatten auch die Gesellen ihre Vereine. Es war ein lustiges Treiben in der Stadt, wenn in Augsburg die Metzgerknechte eine riesige Wurst an einer Stange durch die Stadt trugen oder in München die Schäfflergesellen mit blumengeschmückten Reifen in den Gassen tanzten. Und wenn die Lehrlinge „freigesprochen“ wurden, gab es manch tollten Scherz, wie den Metzgersprung am Fischbrunnen in München.

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