Heide

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Heide, Heidelandschaft (ahd. heida, mhd. heide = unbebautes, wenig fruchtbares Gras- oder Waldland auf magerem Boden; lat. loca deserta, loca inculta). Heidelandschaften entstanden in Deutschland – abgesehen von wenigen natürlichen Moorheiden – durch die bäuerliche Nutzungsform der “Schiffelwirtschaft” (zu schiffeln = mit der Schaufel arbeiten, zu mhd. schuvel = Schaufel). Dabei wurden – meist mit Kiefer bestandene – Waldflächen abgeholzt und die Baumwurzeln entfernt, um Stockausschlag zu verhindern. Es entstand ein nährstoff- und artenarmer, versauerter Bodenbewuchs, der für einige Jahre als Ackerland, und nachdem er erschöpft war, als Schaf- und Ziegenweide diente. Mancherorts wurde die Heide “abgeplaggt”, d.h. die aus Bodenkrume sowie aus Gras- und Heidesoden bestehende Oberschicht wurde mit Hauen und Schaufeln abgetragen. Die anfallenden Heideplaggen wurden entweder direkt oder nach Veraschung als Dung verwandt (s. Einfeldwirtschaft). Abgeplaggte Flächen konnten ein oder zwei Jahre zum Getreideanbau verwendet werden, danach waren sie erschöpft und wilderten wieder zu Heideflächen auf, die mit Zwergsträuchern bewachsen waren. Auf diesen Flächen verhinderte der Verbiss durch Weidetiere das Aufkommen größerer Sträucher und Bäume und föderte eine Monokultur aus verbissfesten Arten wie etwa Wacholder, Ginster und Heidekraut. Heidelandschaften haben sich um Lüneburg und Ahrweiler, in Brandenburg sowie in den mittleren Höhenlagen der Schwäbischen und Fränkischen Alb sowie in der Eifel und in machen subalpinen Lagen erhalten.

(s. Brandwirtschaft; Plaggendüngung, Schiffelwirtschaft s Einfeldwirtschaft; Lüneburg; Wacholder)

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