Regino von Prüm

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Regino von Prüm (Regino Prumiensis; gest. 915). Er stammte aus Altrip im Speyergau, war von adliger Herkunft und wurde in jungen Jahren Mönch in dem zu Prüm gehörigen Benediktinerkloster Altrip. Von dort ging er nach Prüm, studierte Theologie und Kirchenrecht und war von 892 an Abt seines Klosters, bevor er 899 wegen der Intrigen seiner Brüder fliehen musste und Zuflucht bei Erzbischof Ratbod in Trier fand. Dieser übertrug ihm die Abtswürde von St. Martin. Regino reformierte die dortige Mönchsgemeinde, sorgte für eine exakte Erfassung der wirtschaftlichen Grundlagen des Klosters und schrieb seine Universalchronik, welche die Zeit von der Frühkirche bis zum ausgehenden 9. Jh. umfasst. (Die “Chronica” wurde von Bischof Adalbert von Magdeburg bis zum Jahre 967 fortgesetzt.) Aus seiner Feder stammen auch musiktheoretische Abhandlungen (“Epistola de harmonica institutione”, “Tonarius sive octo toni cum suis differentiis”) und ein Visitations-Handbuch für bischöfl. Sendgerichte (“Canon Episcopi – De synodalibus causis et disciplinis ecclesiasticis”; ein Fragenkatalog über mögliche Verfehlungen von Geistlichen und Laien und ein entsprechendes Poenitentiale). Die Tendenz des Canon episcopi hinsichtlich zauberischer Weiber fand sich leider in den Werken späterer gelehrter Hexenjäger nicht mehr wieder: Berichte über nachtfahrende Weiber und deren Luftreisen und Verwandlung in Tiere seien als Wahnvorstellungen unter der Einwirkung des Teufels zu verstehen. Man mache sich durch den Glauben an die Wirklichkeit derartiger Phantasmata der Apostasie schuldig, und sei entsprechend zu bestrafen. – Der “Tonarius” gehört zu den umfangreichsten Quellen zur Gregorianik. – Aus Reginos Klosterzeit in Prüm stammt der “Liber Aureus”, eine Sammlung von Urkunden zu den auf das Kloster gekommenen Stiftungen.

Regino gilt als wichtigster Kirchenrechtler vor Gratian (s. Decretum Gratiani). 915 ist er in Trier gestorben und wurde in St. Maximin beigesetzt.

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