Schachtofen

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Schachtofen (auch Rennherd, -ofen). Von Schmieden aus gemagertem Lehm gefertigte zylindrische Öfen, bei welchen Brenn- und Schmelzgut (Holzkohle und Erz) wechselschichtig im selben Beschickungsschacht (von ca. 0,6 bis 0,9 m Höhe und 0,3 bis 0,5 m Weite) eingebracht wurden. Ein Zuschlag von Kalk führt zu einem leichteren Abtrennen der im Eisenerz enthaltenen erdigen Beimengungen; diese setzen sich als flüssige Schlacke ab.

In Rennherden wurden etwa 150 kg. Eisenerz in 4 – 6 stündigem Brand bei einem Verbrauch von ca. 300 kg Holzkohle verarbeitet.

Je nach Art der Luftzufuhr unterscheidet man Wind- oder Gebläseofen. (Die Luft wurde entweder durch natürlichen Wind, oder – vom 12. Jh. an – von einem Blasebalg über Tondüsen [Düsenziegel] zugeführt). Durch die vergleichsweise höhere Temperatur (800 bis über 1100°C) im Gebläseofen wurde die Reduktion des oxidischen Brauneisenerzes zu metallischem Eisen erleichtert. Das erschmolzene Eisen konnte zusammen mit der Schlacke abgestochen werden. Bei den älteren Rennöfen musste der Schacht abgetragen werden, um an die erstarrte, schlackedurchsetzte Eisenschmelze (die Luppe) zu kommen. Um aus der Luppe schmiedefähiges Eisen zu gewinnen, musste sie mehrmals erhitzt und durchgeschmiedet werden.

(s. Eisen, Hochofen, Metallurgie)

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