Tauler, Johannes

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen“ auf 111 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Tauler, Johannes (Tauweler, Taulerus; um 1300 – 61). Tauler stammte aus einer reichen und angesehenen Straßburger Familie, trat 1315 in das Dominikanerkloster seiner Heimatstadt ein und bekam dort die sechsjährige Grundausbildung eines studium particulare. Zum weiterführenden studium generale, das nur den besten Studenten der Dominikanerschulen vorbehalten war, wurde er nicht zugelassen. (Nach anderer Lesart verzichtete er auf akademische Titel, um sich demonstrativ von der spätscholastischen Theologie zu distanzieren.) Nach der Priesterweihe betreute er als Prediger und Seelsorger Nonnenklöster und Beginenhäuser in Straßburg, lebte nach der Exilierung der Dominikaner aus der Stadt (1339; aufgrund eines päpstl. Interdikts) in Basel und Köln. Nach vierjährigem Exil kehrte er nach Straßburg zurück.

Zusammen mit Heinrich Seuse zählt er zu den großen dt. Mystikern. Die Anhänger seiner praktisch-ethischen Mystik, Laien wie Kleriker, fanden sich in der Vereinigung der ®”Gottesfreunde” zusammen, um in wahrer Christus-Nachfolge zu leben. Dabei sollten sich Kontemplation und Aktion die Waage halten. In einer Predigt Taulers (1357) heißt es: “Die Kirche macht die Menschen nicht heilig, sondern die Menschen machen die Kirche heilig”. “Auswendige” Heiligkeit nützt dem Menschen nichts, das Reich und die Kirche sind inwendig. Von seinen sprachgewaltigen Predigten, die sich durch Lebensnähe und durch das Bewusstsein eines möglichen Scheiterns religiösen Bemühens auszeichnen, haben sich etwa 80 erhalten. Zentrale Begriffe sind der “grunt” (der unerforschliche Beweggrund, Ratschluss Gottes), das “gemüete” (wo die Begegnung mit Gott stattfinden kann), die “weseliche ker” (die radikale Umkehr, die Abkehr vom Weltlichen), die Nachfolge Christi in frommer Betrachtung (“vita contemplativa”) und im praktischen Leben (“vita activa”).

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