Baumaterialien

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Baumaterialien. Im Mittelalter verwendete man verschiedene Stoffe zum errichten von Bauten, je nach Art des Gebäudes (Bauern-, Stadthaus, Burg, Befestigungsanlage, Kapelle, Kathedrale), nach Vorhandensein von Werkstoffen in der Umgebung (Naturstein, Lehm, Holz), nach technischem Zweck (z.B. Metall für Fenster oder im Mauerverbund) und nach Möglichkeit des Baumaterialtransportes (z.B. Lage an eiem schiffbaren Wasserlauf).

Die meistverwendeten Materialien waren: Holz (der wichtigste mittelalterliche Baustoff; in Form von Balken, Brettern oder Astflechtwerk), Stroh und Schilfrohr (zur Dachdeckung), Lehm (zum Ausstreichen von Gefachen oder als Bodenbelag), Stein-Findlinge (hauptsächlich für den Sockelbau), Haustein (aus Sandstein, Kalkstein, Granit, Tuffstein usf.; erst ab etwa 1000 allgemein üblich; im Frühmittelalter hatte man zur Gewinnung von Bausteinen Ruinen und antike Bauten als Steinbruch benutzt und die gebrochenen Quader und Säulen weithin transportiert), Backstein (Ziegelsteine für aufgehendes Mauerwerk und als Dachbelag). Dazu kamen Sand und Kalk für das Anrühren von Mörtel, Gips, Metallteile (Eisenrahmen für Fenster, Eisenstangen und -ketten sowie in Blei vergossene Eisendübel zur Stabilisierung des aufgehenden Mauerwerks, Eisenbeschläge an Toren, Blei- und Kupferplatten für die Dachhaut), Glas (für die wachsenden Fensterflächen der Großkirchen) und Bruchstein als Füllmaterial für Schalenmauerwerk.

Dem Mörtel beigefügte Zuschlagstoffe wie Urin, Wein, Milch, Ochsenblut etc. sollten den Mörtel haltbarer und frostsicher machen, waren aber wohl eher von symbolischer oder abergläubischer Bedeutung als von praktischer Wirkung. Eingemischte Tierhaare dienten dazu, den Mörtel zu armieren.

(s. Backsteinbau, Baumaterialtransporte, Dachdeckung, Fachwerk, Flechtwerk s. Flechten, Holzbau, Mörtel, Reet, Spolien, Steinbau, Ziegelherstellung)

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