Beheim, Hans

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Beheim, Hans (15. Jh.). Der einfältige junge Schäfer aus dem Dorf Niklashausen im Taubertal, der nebenher sich als Spielmann hervortat (und von daher später “Hans der Pfeifer”, “Pfeiferhänslein” oder “der Pauker von Niklashausen” genannt wurde), trat ab 1474 nach einer angeblichen Marienvision als Endzeitprophet auf. Er stand wahrscheinlich unter dem Einfluss des Ortspfarrers und eines Eremiten, die ihm Kritik an der Verweltlichung der Kirche in den Mund legten und ihn das bevorstehende Jüngste Gericht und das darauffolgende Tausendjährige Reich wahrsagen ließen. Der einzige Weg, dem drohende Strafgericht zu entgehen, bestehe in der Wallfahrt nach Niklashausen, das von der hl. Maria zum Heilszentrum der Welt erkoren war und wo man sich durch das Anhören des Predigers, durch Bußleistung und Opfergaben entsühnen könne. Beheim begann, sozialrevolutionäre Ideen zu verkünden, rief dazu auf, Pachtzins, Abgaben und Fronen zu verweigern, große und kleine Herren zu stürzen, und Priester und Mönche als von Gott gehasste Ketzer totzuschlagen. Nachdem Gerüchte von Wundern aufkamen, nahm der Zustrom von Pilgern – besonders aus der plebs pauperum – derartige Ausmaße an, dass sich der Fürstbischof von Würzburg zum Eingreifen gezwungen sah. Er entsandte Bewaffnete, ließ Beheim nächtlich nach Würzburg entführen und seine Anhänger, die ihn befreien wollten, blutig auseinandertreiben. Ein Gericht erkannte ihn als der Zauberei und Ketzerei für schuldig und schickte ihn auf den Scheiterhaufen. Seine Asche wurde in den Main gestreut, die bedeutenden Opfergaben der Niklashauser Kirche unter dem Bischof von Würzburg, dem Erzbischof von Mainz und dem zuständigen Grafen, Johann von Wertheim, aufgeteilt.

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