Biruni, al-

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Biruni, al- (Abul Raihan Muhammad ibn Ahmad al-Biruni = der Vorstädter; 973 – 1048). Gebürtig aus Kath am Aralsee (heute Usbekistan), einer der bedeutendsten islam. Gelehrten des MA., lebte in Persien und Indien, bis er 1018 von Sultan Mahmud zusammen mit anderen Gelehrten nach dessen Residenz in Ghazni (Afghanistan) verschleppt wurde. Sein Meisterwerk ist die “Geschichte Indiens” (erschienen um 1030), eine umfangreiche, auf eigener Anschauung während seiner Indienreisen beruhende Schilderung von Land und Leuten. Al-Biruni beherrschte Sanskrit und übersetzte viele ind. Schriften ins Arab. Außer als Geograph und Kartograph galt er auch als Kapazität auf den Gebieten von Astronomie, Astrologie, Physik, Mathematik, Pharmazie, Mineralogie, Geschichte und Chronologie. Er behauptete, dass sich die Erde um ihre eigene Achse drehe und gleichzeitig mit den Planeten um die Sonne kreise, bestimmte als erster spezifische Gewichte mittels eines Pyknometers und erklärte Brunnen und Quellen nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren.

Als letztes seiner ca. 145 Werke, von denen sich nur um 20% erhalten haben, gilt die “Medizinische Drogenkunde” (Pharmakognosie), die in 1116 alphabetisch geordneten Artikeln Heilpflanzen, aber auch Nahrungsmittel und anorganische Substanzen mit ihren landestypischen Bezeichnungen vorstellt, d.h. mit ihren grch., syr., pers. und arab. Synonymen.

Auf das christl. Abendland hat al-Biruni selbst nicht direkt eingewirkt; seine Bedeutung lag in der Wissens- und Sprachvermittlung zwischen den ind. und arab. Kulturkreisen, wovon dann im weiteren Verlauf auch die westl. Länder profitierten.

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