Brüder bzw

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Brüder bzw. Schwestern vom gemeinsamen Leben hießen religiöse Gemeinschaften im Sinne der Devotio moderna, die von dem Niederländer Geert ®Groote(1340 – 84) gegründet worden waren. Der Patriziersohn und Wanderprediger hatte zunächst sein Elternhaus in Deventer frommen Frauen zur Verfügung gestellt, die unter einer Meisterin ein klosterähnliches Leben führten und sich vom Ertrag ihrer Hände Arbeit (Spinnen, Weben, Nähen) ernährten. Zur Sicherung von Zucht und Rechtgläubigkeit hat Groote den Schwestern 1379 eine Ordnung gegeben. Gleichzeitig fand sich in Deventer eine Gemeinschaft von Brüdern zusammen, in der Laien aller Stände nach apostolischem Vorbild zusammenlebten, ehelos und gemäß den evangelischen Räten, aber ohne feste Regel. Sie verdienten ihren Lebensunterhalt durch Handarbeit (hauptsächlich dem Vervielfältigen und Binden von religiösen volkssprachlichen Handschriften). Darüberhinaus widmeten sie sich der geistigen Erziehung und schulischen Förderung der Jugend. Bettelei war Brüdern wie Schwestern verboten. Für die Seelsorge waren jeder Gemeinschaft zwei oder drei Priester beigeordnet. Niederlassungen der “Brüder und Schwestern vom gemeinsamen Leben” wurden außer in den Niederlanden auch in Deutschland gegründet; so in Münster (1400), Köln (1416), Wesel (1425), weiters in Borken, Dinslaken, Kulm, Lippstadt, Marienthal (Rheingau), Rostock, Urach und anderswo. Neben insgesamt 26 deutschen Bruderhäusern bestanden zahlreiche Häuser der Schwestern, deren seelsorgerische Betreuung bei den Brüdern lag. Wegen ihres Kapuzenmantels (cuculle) wurden die Brüder auch Kogel- oder Kugelherren, Kapuziaten oder Kappenherren genannt, ansonsten Fraterherren oder fratres devoti.

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