Buße (Jur

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Buße (Jur.; mhd. buoze ; lat. emendtio, compositio, satisfactio). In german. Rechtstradition steht die mittelalterliche Praxis einer Sachleistung oder Entschädigungszahlung seitens eines Friedensbrechers an die geschädigte Sippe, durch die blutige Vergeltung vermieden werden sollte. Ein Teil der Bußzahlung ging an den Richter, was im weitern Verlauf zu einer – der Gerechtigkeit abträglichen – Fiskalisierung der Rechtsprechung führte. Erst die Gottes- und Landfrieden brachten eine Stärkung des Strafrechts, ersetzten das Bußsystem durch Leib- und Lebensstrafen, durch Vermögens-, Freiheits- oder Ehrverlust. Jedoch galten weiterhin bestimmte Injurien (“hohnliche wort, schade, misszhandel, schlege und dergleichen …”) als bußwürdig (buozwirdec), konnten durch Bußzahlung gesühnt werden. Bei der Festlegung der Bußsumme ging man von einer Grundbuße aus, die entweder nach dem Duodezimalsystem 12 Schilling (solidi) oder nach dem Dezimalsystem 10 Schilling betrug. Das erste System ist das ältere und galt bei den oberdeutschen Stämmen sowie bei den Burgundern, Sachsen und Friesen; in fränk. Rechtsaufzeichnungen erscheinen beide Systeme.

(s. Buße (Theol.), Kompositionensystem, Sühne, Sühnegericht, Sühnekreuz, Wergeld)

Bestseller Nr. 1
Bestseller Nr. 2
Bestseller Nr. 3
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Volkert, Wilhelm (Autor)
4,35 EUR
Bestseller Nr. 5
Nach oben scrollen