Damwild

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Damwild (Damhirsch, Damtier; ahd. tam, lat. damma, dam = Rehwild, erst im Mittelalter auf das Damwild eingeengt; zool. Dama dama). Das Damwild gehört zur Ordnung der Paarhufer (Artiodactyla), zur Familie der Hirsche (Cervidae) und in die Unterfamilie Echte Hirsche (Cervinae). Es ist großer als das Reh und deutlich kleiner als das Rotwild, und gekennzeichnet durch weiße Flecken im Oberteil des hell-rötlichbraunen Sommerfells, das im Winter auf dunkelbraun umfärbt, durch das Schaufelgeweih des Hirsches (“Schaufler”), das jährlich im April/Mai abgeworfen wird sowie durch einen weißen Fleck (“Spiegel”) am Hinterteil. Es lebt gesellig in großen Rudeln und bevorzugt lichte, wiesendurchsetzte Laubwälder, wo es sich als Wiederkäuer von Gräsern, Kräutern und Blättern sowie von Trieben und Rinde der Bäume nährt. Ausgewachsene Tiere erreichen ein Lebendgewicht von 75 – 130 kg., sind also etwa dreimal so schwer wie Rehe aber leichter als Rothirsche.

Damwild war durch die letzte Eiszeit aus Mitteleuropa nach nach Klein- und Vorderasien verdrängt worden. Es waren wohl die Phönizier, die es um 1350 – 1000 v.u.Z. wieder in den Mittelmeerraum brachten, wo es in der Antike von den Römern in viele Länder des Imperium Romanum eingeführt wurde. Archeo-Osteologische Funde belegen Vorkommen nördlich der Alpen bis hin nach England (150 – 450 u.Z.) und Dänemark (13. Jh.). Die Tiere wurden zunächst als Wildbretreservoir in Gattern gehalten und später erfolgreich ausgewildert, um dem Adel wie der Hirsch (Cervus dama) als Beute der Hohen Jagd zu dienen, nicht zuletzt wegen des imponierenden Geweihs (der Trophäen). Daneben wurde es weiterhin in fürstlichen Wildgattern gehegt. Zur Gatterhaltung ist Damwild durch sein schnelles Zahmwerden und wegen seiner Zutraulichkeit und Friedfertigkeit besonders geeignet. Selbst ausgewachsene Schaufler verhalten sich auch in der Brunftzeit verträglich.

Die Haut des Damwilds wurde wegen seiner Geschmeidigkeit und Dehnbarkeit höher geschätzt als die des Rotwilds. Seine übrigen Körperteile (Geweih, Fleisch, Organe, Knochen, Unschlitt, Klauen) und Ausscheidungen (Harn, Losung) fanden in der mittelalterliche Volksmedizin ähnliche Verwendung wie die der Rothirsche.

(s. jagdbare Tiere, Jagd, Tierhaltung)

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