Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Ebernard von Erfurt (1. Hälfte 12. Jh.). Schriftsteller, der auf Anregung eines Zisterzienserbruders aus dem Kloster Georgenthal bei Erfurt die mlat. Verslegende “Heinrich und Kunigunde” schrieb. Das Werk entstand wahrscheinlich um 1220 und ist nur in einer HS des 15. Jh. überliefert. In 61 Kapiteln wird das Leben des Kaiserpaares beschrieben, Heinrichs Kampf gegen die Wenden und die Wiedereinrichtung des Bischofssitzes Merseburg, Bistumsgründungen durch Heinrich und Kunigunde, besonders die Gründung des Bistums Bamberg. Aus Kunigundes Leben wird erzählt von der Verleumdung durch den Teufel, der sie der Unkeuschheit bezichtigt und deren Widerlegung durch ein freiwilliges Gottesurteil (Feuerordal: Gang über 12 glühende Pflugscharen). Ebernard benutzt für seine Legende lat. Viten und Mirakelbücher sowie mündliche Berichte aus Bamberg. Im 14. Jh. wurde die Legende auch in Prosa umgearbeitet.