Ewigkeit

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Ewigkeit (mhd. ewicheit; lat. aeternitas). Der Begriff Ewigkeit bezieht auf eine eine zeitlose Dimension, für die es weder Anfang noch Ende gibt. – Platon beschreibt die Ewigkeit als etwas Unbewegtes, bei dem es kein Früher oder Später gibt, die Zeit als ihr bewegliches Bild. – Augustinus sagt, die Ewigkeit sei eine Eigenschaft des Jenseitigen und umfasse das unendliche Ganze auf einmal, im Gegensatz zum Diesseitigen, das nur eine Abfolge von Bruchteilen des Ganzen in Form von vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Ereignissen kenne.

Für christl. Denker des Mittelalter kam Ewigkeit nur Gott zu, der allein der außerzeitlichen Sphäre zugehört und somit ohne Anfang und Ende sein musste. Alles Geschaffene auf Erden und in den kosmischen Sphären sowie in Himmel und Hölle galt zwar als unsterblich, hatte aber seinen Ursprung in einem göttlichen Schöpfungsakt. Das Fortleben der menschl. Seelen (lat. immortilitas) – sei es im Paradies oder in der Hölle – dauerte zwar endlos, waren sie doch unsterblich, da sie aber geschaffen worden waren, konnten sie nicht von ewiger Dauer sein.

Als Symbol der Ewigkeit war schon im alten Ägypten der Ouroboros (mgrch., = Schwanzbeißer) bekannt, eine sich in den eigenen Schwanz beißende Schlange; Ringe (Fingerringe) wurden von der Antike an nicht nur als Schmuckstück, sondern auch als Herrschaftszeichen und als Ausweis unverbrüchlicher Treue getragen; in röm. Inschriften aus dem 1. Jh. v.u.Z. erscheint erstmals die Lemniskate (lat. lemniscatus = mit Bändern geschmückt), das heute noch benutzte Zeichen in Form einer liegenden Acht. Aus belaubten Zweigen geflochtene Kränze verwiesen im christl. Brauchtum auf den Sieg über den Tod, auf das Ewige Leben; besonders Efeu, Lorbeer und Immergrün galten als Symbole ewigen Lebens. Gold galt als Metall der Ewigkeit und wurde in der Malerei durch Gelb vertreten, das nur in dieser Rolle positiv bewertet wurde und im Übrigen für negative Konnotationen stand (Neid, Judas, Synagoge, Unzucht).

(s. Ewiger Jude (Sage, s. Flamel, Nikolaus), Ewiges Licht, Himmel, Hölle, Seele, Unendlichkeit, Zeit)

Bestseller Nr. 1
Bestseller Nr. 2
Bestseller Nr. 3
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Volkert, Wilhelm (Autor)
4,38 EUR
Bestseller Nr. 5
Nach oben scrollen