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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Ezzo von Bamberg (gest. 1100), Verfasser fmhd. Dichtung, wahrscheinlich identisch mit dem als Urheber des Hymnus “Cantilena de miraculis Christi” genannten canonicus und scholasticus Ezzo, der zur Amtszeit des Bischofs Gunther (1057-65) in Bamberg lebte. Er entstammte wahrscheinlich dem schwäbischen Hochadel, nahm an der Kreuzfahrt des Bischofs 1064/1065 teil und dichtete auf dessen Veranlassung das Ezzolied in spätahd/fmhd. Sprache (cantilenam … patria lingua nobiliter composuit). Ezzo steht beispielshaft für die Wiederbelebung der deutschsprachigen Literatur in der zweiten Hälfte des 11. Jh., nachdem unter den Nachfolgern Karls d. Gr. der Versuch, die deutsche Sprache der lateinischen gleichberechtigt an die Seite zu stellen, weitgehend aufgegeben worden war. Die Dichtung ist ein Verweis darauf, dass Bamberg zur Zeit seiner Entstehung ein kulturelles Zentrum im christlichen Abendland war.
