Fadenrelief

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Fadenrelief. Fadenreliefs sind lineare Darstellungen von Figuren, Symbolen oder Zeichen, die mit einem Stichel oder Hohleisen in eine Gussform eingeritzt werden, sich beim Guss mit Erz füllen und als schmale, fadenartige Grate aus der Oberfläche hervortreten. Häufig finden sie sich auf mittelalterliche Glocken, in deren äußere Gussform, den Glockenmantel, sie eingeschnitten oder eingeritzt worden waren. Sie stellen Heiligenfiguren oder neutestamentliche Szenen dar, äußerst selten dagegen profane Motive. Auf Glocken des 13. und frühen 14. Jh. sind die Fadenreliefs klein und etwas ungeschickt unter dem Schriftband angeordnet. Im 15. Jh., der Blütezeit des Fadenreliefs, wurde die ganze Flanke zwischen Schriftband und Schlagring ausgestaltet. Die Darstellung wurde detailreicher, Rankenwerk oder angedeuteter Hintergrund umrahmen die Figuren oder Gruppen.

Der geringe Bedarf an Werken dieser Art – bei weitem nicht jede Glocke trug ein Fadenrelief – hatte zur Folge, dass sich kein hauptberufliches Spezialistentum entwickelte; sie wurden entweder von Künstlern als Gelegenheitsarbeiten geschaffen oder vom Gießmeister geschnitten. (Zusammenhang mit der Kunst des Holzschnitts bestand nicht, die ersten Holzschnitte sind 150 Jahre jünger als die ersten Fadenreliefs.)

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