Friesensalz

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Friesensalz. Vom 11. bis zum 15. Jh. wurde an der Nordseeküste zwischen Flandern und Nordfriesland Speisesalz aus den salzdurchtränkten Torfen der Gegend gewonnen. Um den Torf stechen zu können, musste zunächst die aufliegende Sedimentschicht abgetragen werden. Dabei wurden große Flächen fruchtbaren Landes zerstört. Wo der Torfabbau in der Marsch betrieben wurde, kam es zur Absenkung des Bodenniveaus, was besonders bei hochgehenden Fluten zu Ausspülungen, Landverlust und Meereseinbrüchen führte. (Spuren des Salztorfabbaus findet man noch heute an vielen Stellen im ost- und nordfriesischen Wattenmeer.) Der Torf wurde getrocknet und zu stark salzhaltiger Asche verbrannt. Aus dieser wurde durch Ausspülen mit Meerwasser eine gesättigte Salzlösung hergestellt, die in den Pfannen der Salzsiederwarften versotten wurde, bis ein kristalliner Salzschlamm übrigblieb, den man in hölzerne Tröge füllte. Aschereste gaben dem Friesensalz eine graue Färbung und einen charakteristischen bitteren Beigeschmack. Der Absatzraum des Friesensalzes erstreckte sich von Südskandinavien bis nach Mitteleuropa. Im 15. Jh. machte der Preisdruck des Lüneburger Salzes die Torfsalzgewinnung unrentabel.

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