|
|
| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
| Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. | Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt. |
Fugger. Die Familie der Fugger geht auf Hans Fugger zurück, der 1367 von dem Dorf Graben im Lechfeld nach Augsburg zog und ein Textilunternehmen eröffnete. Dessen Sohn Jakob I. gründete das Fuggersche Handelshaus und wurde Obermeister der Leinenzunft. Jakobs Söhne Ulrich (1441 – 1510; wurde 1473 durch Kaiser Friedrich III. durch Verleihung des Lilienwappens geadelt), Georg (1453 – 1506) und Jakob II. der Reiche (1459 – 1525) beherrschten nicht nur den süddt. Textilhandel (Leinen, Barchent, Seide, Tuch), sondern stiegen auch höchst erfolgreich in den Bergbau (Silber, Kupfer, Eisen, Gold), in den Ostindienhandel und in das Bankwesen ein. Die Geschäfte liefen über fast 30 große familieneigene Niederlassungen, sog. Faktoreien, und viele kleinere Filialen. Ulrich F. avancierte zum Finanzberater Friedrichs III. und wurde für seine Verdienste geadelt. Jakob II. wurde Finanzier Kaiser Maximilians, der ihn in den Reichsfürstenstand erhob, sowie Bankier der Päpste, wodurch er u.a. am Ablasshandel verdiente. (Um 1500 soll die Dynastie über ein fünfmal so großes Kapitalvermögen verfügt haben wie das Florentiner Geschlecht der Medici.)
In der frühen Neuzeit betätigten sich die Fugger auch als Sammler und Mäzene und leisteten Vorbildliches im Sozialwesen (auf sie geht die Fuggerei zurück, die älteste Sozialsiedlung der Welt, gegründet 1519).
