Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Genf. Zwischen Alpen und Jura, am Westende des Lac Leman (lat. Lacus Lemanus) und am Ausfluss der Rhone gelegene Stadt. Hier entstand um 2500 v. Chr. eine große Pfahlbausiedlung. Als erste befestigte Anlage auf dem heutigen Stadthügel gilt ein Oppidum der keltischen Allobroger, die 120 v. Chr. von den Römern unterworfen wurden. Der Name “Geneva” findet sich erstmals in Cäsars “De Bello Gallico Commentarii”. 443 wurde Geneva Hauptstadt der Burgunder und kam 534 an die Franken. Bedeutung erlangte die Stadt erst im 8. Jh., als sie zu einer wichtigen Etappe der Heere Pippins III. und Karls d. Gr. auf deren Italienzügen wurde. Vom 9. Jh. an wuchs die Bedeutung des Ortes als Drehscheibe des Handels zwischen Deutschland, Frankreich, Lothringen und Italien. Die Stadtherrschaft wurde von 888 an durch burgundischen Grafen ausgeübt, und kam 1124 an die Genfer Bischöfe. Diese waren seit 1032 Lehensleute des dt. Kaisers und wurden 1162 zu Reichsfürsten erhoben. Über dem Streit um die Stadtherrschaft, der zwischen Grafen und Bischöfen schwelte, kam die Genfer Bürgerschaft zu größerer Macht und gewann 1309 die Selbstregierung. Im 14. Jh. kämpften Bischöfe und Stadt gemeinsam gegen die Machtansprüche der Grafen von Savoyen, welche im weiteren Verlauf zu Herzögen aufstiegen und 1401 die Grafschaft Genf erwerben konnten. 1426 schloss sich Genf der Schweizer Eidgenossenschaft an.
Am höchsten Punkt der Altstadt, wahrscheinlich über dem Standplatz röm. Tempel und früher christl. Basiliken, erhebt sich die Kathedrale St. Peter. Baubeginn war um 1150; der im roman. Stil als dreischiffige Pfeilerbasilika begonnene Bau wurde im weiteren Verlauf im got. Stil um- und ausgebaut.