Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Gent. Am Zusammenfluss der Flüsse Schelde und Leie in Flandern, ca. 35 km landeinwärts der Westerschelde, entwickelte sich neben zwei Klöstern aus dem 7. Jh. eine Siedlung, die im 8. Jh. als Stadt erwähnt wird. Ende des 9. Jh. wurde die Stadt nach Plünderung durch die Normannen von den Grafen von Flandern befestigt, die sich hier um 900 auch eine Burg erbauten. Im 10./11. Jh. blühte das Tuchmachergewerbe auf, das von der Zulieferung engl. Wolle abhängig war, und ließ die Stadt neben Brügge zum bedeutendsten Handelsplatz Flanderns und zu einer der größten Städte Europas werden. Im frz.-engl. Interessenkonflikt bildeten sich in Gent zwei Parteien. Die eine, unter der Führung der “demokratischen” Zünfte, suchte die Hilfe Englands, während die andere Partei, unter der Führung der patrizischen Handelsherren, Frankreich zuneigte (s. Flandern). 1383 wurde der Konflikt durch eine gemeinsame Aktion Frankreichs und Burgunds beendet, und Gent mit Flandern dem Herzogtum Burgund einverleibt. 1482 kam Gent an die Habsburger.