Gutenberg, Johannes

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Gutenberg, Johannes (um 1397 – 1468). Sohn des Mainzer Patriziers Friele Gensfleisch zur Laden, der nach seinem Hausnamen “zum Gutenberg” genannt wurde. Er erlernte in Straßburg das Goldschmiedehandwerk und entwickelte wahrscheinlich während seines dortigen Aufenthaltes die Idee zu gegossenen Einzellettern für den Buchdruck. (Möglicherweise kamen ihm auch Kenntnisse zu Nutze, die er bei der Massenproduktion von Wallfahrtsabzeichen aus Bleiguss in Aachen gewonnen hatte.) Nach der von ihm erfundenen Technik wurde zunächst eine bildverkehrte Vaterform (Stempel, Patrize) erhaben aus einem Stück erweichten Stahls geschnitten. Der Abdruck dieser Patrize in einem Stück Kupfer ergab die bildrichtige, vertiefte Mutterform (Matrize). Ein Ausguss dieser Matrize, der beliebig oft wiederholt werden konnte, brachte die Metall-Letter für den Drucksatz. Das Gussmaterial für die Lettern bestand wahrscheinlich aus einer Mischung von Kupfer, Blei, Zinn und Antimon; Gutenberg musste jedenfalls über gründliches alchemistisch-metallurgisches Wissen verfügt haben, um eine Legierung zu finden, die sich beim Erkalten nicht zu stark zusammenzog und für den Pressdruck weder zu spröde noch zu weich war. Gedruckt wurde sowohl noch auf Pergament, als auch bereits auf Papier. Berühmtestes Druckwerk ist die lateinische “Gutenberg-Bibel”, die noch in 49 Exemplaren erhalten ist. (Man schätzt, dass davon 35 Exemplare auf Pergament und 150 auf Papier gedruckt wurden.) Das 42-zeilige, in den Jahren 1452 bis 1455 mit 290 verschiedenen Schriftzeichen einer Größe gesetzte, in zwei Bänden 1282 Seiten umfassende Werk stellt gleich zu Beginn der Buchdruckerkunst ein hochwertiges Spitzenprodukt dar. Fianziellen Gewinn aus dem Bibeldruck zog allerdings nicht ihr Schöpfer Gutenberg, sondern seine Nachfolger – Fust und Schöffer -, an die er Druckerei samt Inventar wegen Verschuldung verloren hatte (1455). Gutenberg war zu dieser Zeit noch nicht 60 Jahre alt; verarmt und verbittert trat er in das Mainzer Stift St. Victor ein, in dessen Mitgliederbuch sein Ableben – “1468 uf St. Blasius Tag” (3. Februar)- verzeichnet ist. Die “Schwarze Kunst” fand in der zweiten Hälfte des 15. Jh. rasche Verbreitung in Europa und ist eine der Grenzmarken zur Neuzeit.

(s. Buchdruck; Druckerpresse; Druckerschwärze; Fust, Johannes; Schöffer, Peter)

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