Haus (Arch

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Haus (Arch.; mhd. hus, hous = Haus, Wohnung). Für das Frühmittelalter lassen spärliche archäologische Befunde darauf schließen, dass die Masse der Bevölkerung in einzelnstehenden, hölzernen, abzuglosen Einraumhäusern wohnte, während aus Stein gebaute Häuser nur den hohen weltl. und geistl. Herrschern vorbehalten blieben. Kleinere Grubenhäuser dienten als Vorratshäuser und Werkstätten, die Langhäuser der Fronhöfe und Königspfalzen wurden für Tuchmanufakturen genutzt. Der Konstruktion nach waren frühmittelalterliche Häuser rechteckige Bauten mit eingegrabenen Eck- und Stirnpfosten, lehmbeworfenen Flechtwerkwänden und Stroh-, Reet- oder Schindelbedachung. Die Einführung der Bodenschwelle leitete zum Fachwerkbau über. Wegen der häufigen Stadtbrände und wegen wiederholter An- und Umbauten ist über den Hausbau in frühmittelalterliche und hochmittelalterliche Städten nur wenig bekannt. Üblich dürfte jedoch die Aneinanderreihung giebelständiger, mehrgeschossiger Häuser gewesen sein, die von der Straßen- und Hofseite erschlossen und belichtet wurden. Mancherorts wurden giebelständige Häuserzeilen von traufständigen abgelöst, die bessere Belichtungsmöglichkeit boten.

Holzhäuser wurden (wegen Abzugs aus einem Dorf oder um kriegerischen Auseinandersetzungen auszuweichen) gelegentlich abgebaut, in zerlegtem Zustand verfrachtet und später am gleichen Ort oder anderswo wieder aufgerichtet. Folgerichtig galten Holzhäuser – im Gegensatz zu Steinhäusern – als Fahrhabe.

Älteste Beispiele von Steinhäusern sind aus dem 12. Jh. erhalten (z.B. das “Graue Haus” in Östrich-Winkel/Rheingau oder die “Kemenate” der Stauferpfalz Wimpfen). Das wohl älteste Exemplar eines Hauses in Ständerbauweise ist das Haus Römer 1 in Limburg/Lahn von 1295/96. Älteste datierbare Fachwerkhäuser finden sich in Bad Wimpfen (1267) und Esslingen (1268), der älteste Blockbau (1286) steht im Kanton Schwyz.

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