Herimannus Contractus

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Herimannus Contractus (auch Hermann der Lahme von Reichenau, 1013-1054). Sohn des Grafen Wolfrad von Altshausen im Saulgau, kleinwüchsig und durch ein Geburtstrauma auf Lebenszeit verkrüppelt, fand er von seinem siebten Jahr an Geborgenheit und gelehrte Bildung im Benediktiner-Kloster Reichenau, dem er dann 1043 als Mönch beitrat. Unter dem Abbiat Berns (1008-1048) kamen dort Wissenschaft, Literatur, Musik und Malerei zu höchster Blüte. Hermanns überragender Intellekt, in dem sich aufgrund der Behinderung alle Energie bündelte, machte ihn zu einem der größten Gelehrten des Mittelalters. Zum Leiter der Klosterschule bestimmt, 1043 zum Priester geweiht, verfasste er wissenschaftliche Abhandlungen über mathematische, astronomische und musiktheoretische Probleme sowie eine annalistische Weltchronik, in die er mit aristokratischem Selbstbewusstsein auch Daten der eigenen Familie eintrug. Als Mathematiker von höchstem Wissensstand erweist er sich in dem Traktat “Qualiter multiplicationes fiant in abaco” sowie in den Abhandlungen zur astronomischen Zeitmessung “De utilitatibus astrolabi” und “De mensura astrolabi”. In “De conflictu rithmimachiae” schlägt er Verbesserungen dieses Spiels vor (s. Rithmimachia). Seine “harmonische Buchstabennotation”, bei der die relative Höhe der Neumen durch Buchstaben, steigende oder fallende Intervalle durch einen dazugefügten Punkt bzw. durch dessen Fortlassung angezeigt wurden, war die unmittelbare Vorstufe der Liniennotation Guidos von Arezzo. Hermanns musische Veranlagung zeigte sich in seinen Marianischen Antiphonen (z.B. “Salve Regina”, “Alma Redemptoris Mater”, “O florens Rosa”), die als Höhepunkte mittelalterliche Einstimmigkeit gelten.

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