|
|
| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
| Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. | Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt. |
Hermann Künig von Vach (um 1450 – nach 1495). Sohn einer angesehenen Familie in Vacha an der Wrra (nordöstlich von Fulda). 1466 in Erfurt immatrikuliert, wo er 1469 als Hermannus Koninck de Vach das Bakkalaureat der Artistenfakultät erlangt. Kurz darauf trat er in den dortigen Servitenorden ein, wo ihn die Klostergeschichte als Terminierer (Almosensammler) nennt. Ein späterer Eintrag in der gleichen Quelle bezeichnet ihn als abwesend, was möglicherweise mit einer Pilgerfahrt nach Compostela zu begründen ist. Jedenfalls verfasst er um 1495 eine derart detailreiche Beschreibung des Pilgerweges vom schweizerischen Einsiedeln nach Santiago de Compostela und zurück nach Aachen, dass auf eigenes Erfahrungswissen geschlossen werden kann. Das Büchlein ging alsbald in Druck und erlebte bis 1521 mehrere Neuauflagen. Es gilt als “der klassische klassische deutsche Pilgerführer nach Compostela” schlechthin und gibt wertvolle Hinweise zur Beschaffenheit von Straßen und Wegen, zu Entfernungen, zu Heiligen Orten oder Wasserstellen am Weg, zu Wechselkursen, Zollabgaben und zu Gelegenheiten, betrogen zu werden, zu Verpflegung, zu Herbergen und Spitälern, Wirten und deren Freundlich- oder Feindlichkeit gegenüber Deutschen u.v.a.m. Das Pilgerbuch ist zwar von bescheidener literarischen Qualität, gibt aber mit seinen praktischen Hinweisen wertvolle Einblicke in die alltäglichen Probleme der Pilgerschaft jener Zeit.
