Hermann von Köln

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Hermann von Köln (H. v. Scheda, H. v. Cappenberg, H. der Prämonstratenser, Hermannus quondam Judaeus, urspr. Juda ben David ha-Levi; um 1107 – nach 1181). Wuchs in einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie in Köln auf, war für den Kaufmannsberuf und für eine Familiengründung bestimmt. Nach einem etwa 5-monatigen Aufenthalt am Hof Bischofs Ekbert von Münster sympathisierte er mit dem Christentum und ließ sich, angeblich unter dem Eindruck eines Traumgesichts, im Kölner Dom feierlich auf den Namen Hermann taufen. Er trat ins Prämonstratenserstift Cappenberg (heute Selm, im südl. Münsterland) ein, wurde zum Priester geweiht und ist 1140 als Propst in Scheda (heute Wickede, in Westf.) bezeugt. Später verzichtete er auf die Schedaer Propstwürde und wurde Kanoniker an der Stiftskirche Santa Maria ad Gradus in Köln; dort soll er auch gestorben sein. Bekanntheit erlangte er durch polemische antisemitische Schriften wie den fiktiven “Dialog des Rupert von Deutz” und durch seine autobiographische “Geschichte meiner Bekehrung”. Letztere ist eine wichtige Quelle für das geistl. und soziale Leben sowie für die christl.-jüdischen Beziehungen im 12. Jh. Eine Vita des Gottfried von Cappenberg wurde ihm fälschlich zugeschrieben; diese geht auf Abt Hermann von Cappenberg zurück.

In seiner um 1145/50 verfassten Autobiografie “De conversione sua opusculum” schildert er die Disputationen, die mit dem seinerzeit berühmtesten Theologen, dem Benediktiner-Abt Rupert von Deutz geführt hat. Er thematisiert die Vorurteile, die den Juden von der christl. Kirche entgegengebracht werden und erklärt sie aus einem Minderwertigkeitsgefühl der Christen dem Judentum gegenüber. Über die Gelassenheit der Juden angesichts christl. Verachtung schreibt er: “Wir ertragen den Schimpf und den Spott der Menschen geduldig und gleichmütig, solange wir nur treu bei dem Gesetz Gottes und seinen zeremonialen Vorschriften verharren können …” (Zit. Arno Herzig). Des weiteren erläutert er die Auffassung der Juden, nach welcher der christl. Glaube Aberglaube sei, der Kreuzeskult und die bildlichen Darstellung Götzendienst und die christl Bibelexegese Dummheit seien. In der Schrift ist auch ein Abschnitt über alternative – jüdische und christliche – Interpretationen desselben Traumes anhand der jeweiligen Traumdeutungs-Tradition enthalten.

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