Holzhandel

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Holzhandel. Steigende Nachfrage nach Bau- und Brennholz einerseits und der durch Übernutzung verursachte Rückzug der Waldbestände in entlegene Gebirgsregionen andererseits ließen im Spätmittelalter ein überregionales Holztransport und -handelswesen entstehen. Besonders die bevölkerungsreichen Gebiete Flanderns und der Niederlande importierten riesige Holzmengen, die mit Schiffen aus den nordostdeutschen Küstenländern, aus dem Düna- und Weichselgebiet, aus Norwegen und aus Litauen angeliefert wurden. Holz aus den Ardennen und aus dem Schwarzwald gelangte rheinabwärts zu den Märkten des Nordens; die Hamburger Werften wurden von See her und über die Elbe mit Bauholz beliefert; Bremer Schiffsbauer bezogen Holz aus dem Weserbergland. Auch auf kleineren Flüssen wurde Flößerei betrieben; Bäche wurden bis in Gebirgstäler hinein durch Kunstbauten für Holztrift tauglich gemacht.

Am Holzhandel verdienten Umschlagsorte wie Wien, Bern, Zürich, Köln, Magdeburg, Danzig, Hamburg, Bremen, Maastricht oder Brügge; auch für die Hanse zählte Holz zu den wichtigsten Massengütern. Immensen Bedarf an Brennholz hatten Zentren des Salzsiederwesens wie z.B. Lüneburg und Schwäbisch Hall, deren Umland derart entwaldet wurde, dass Holz aus größerer Entfernung angekauft werden musste. Das Massengut Holzkohle scheint wegen seiner Materialeigenschaft zum Transport über längere Strecken nicht geeignet gewesen zu sein, so dass die Hauptabnehmer – Glas- und Eisenhütten, Hammerwerke – dem weichenden Wald folgen mussten. Holzkohle wurde nach genormten Zuberinhalten gehandelt (als Maßeinheit 1295 am Freiburger Dom zur Schau gestellt).

Als Folge der Übernutzung stadtnaher Wälder ergaben sich längere Transportwege und damit steigende Preise für Bau-, Brenn-, Kohl-, Asch- und Grubenholzholz.

(s. Flößerei, Handel, Holz)

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