Holzschnitt

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Holzschnitt. In der zweiten Hälfte des 14. Jh. kam – abgeleitet vom älteren Zeugdruck – in Europa die Technik auf, von hölzernen Druckstöcken Bilddrucke auf Papier, zunächst als Einblattdrucke, später als Blockbücher, in Serie zu fertigen. Als Druckstöcke dienten in Längsrichtung vom Stamm geschnittene, etwa 2 – 3 cm dicke Scheiben von Birn-, Apfel-, Kirsch- und Nussbaumholz oder Linde. Das Holz nahm man vornehmlich vom Kernbereich, der weniger zut Verwölbung neigt. Die auf der geglätteten und mit einer Grundierung versehenen Oberfläche des Druckstocks aufgerissene Zeichnung wurde vom “Reißer” (Xylographen) mit Messer und verschiedenen Holzschnittgeräten dergestalt eingearbeitet, dass die stehenbleibenden Holzgrate und -flächen im Druck das fertige Bild ergaben (“Hochdruck”). Zum Herausmodellieren der Konturen diente des Konturmesser, Vertiefungen wurden mit verschiedenen Hohlmeißeln und mit dem Geißfuß herausgearbeitet. Holzschnitt-Drucke wurden häufig noch von Hand koloriert, wobei unklar ist, ob die Arbeit von Zeichner, Reißer und Maler in ein und derselben Hand lag. Thematisch stand der Holzdruck anfänglich auf dem Boden christl. Frömmigkeit. Plastische Körpermodellierung und Raumdarstellung fehlten. Erst an der Wende vom 15. zum 16. Jh. näherte sich der Holzschnitt der Malerei, der Zeichnung und dem Kupferstich an: räumliche Bildorganisation, Körpermodellierung und Beleuchtungsverhältnisse spielten eine immer größere Rolle. Vom Holzschnitt leitete sich – als erstes gedrucktes Buch – das Blockbuch her, bestehend aus zu einem Buch gebundenen Holzschnitt-Drucken auf Papier. In den Druckstock waren nicht nur Bilder sondern auch der Text geschnitten.

Vom Holzschnitt profitierte auch die Spielkartenmacherei: waren Spielkarten bis zum 15. Jh. einzeln auf Pergamentblättchen gemalt worden, so konnten nun Pergamentbögen serienweise bedruckt und zerschnitten werden (s. Kartenspiel).

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