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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Italienpolitik der röm.-dt. Kaiser des Mittelalter Auf der italienischen Halbinsel hatte sich nach dem Ende des Karolingerreiches kein einheitliches Staatswesen herausgebildet, vielmehr standen einzelne Landesteile unter der Herrschaft von Langobarden (Norditalien), Arabern und Normannen (Sizilien), den Päpsten (Kirchenstaat), und den Byzantinern (Unteritalien) ; zudem hatten lokale Adelsgeschlechter und Stadtrepubliken Ländereien unter ihre Herrschaft gebracht. Die röm.-dt. Könige und Kaiser waren insofern an Italien gebunden, als sie sich von Otto I. an – nach dem Vorbild Karls d. Gr. – vom Papst in Rom zum Kaiser krönen ließen, als sich aus den päpstl. Machtansprüchen und denen der röm.-dt. Könige Rivalitäten ergaben, als die dt. Könige das ehemalige Langobardenreich als “Reichsitalien” beherrschten, als Otto III. Rom zum Reichszentrum gemacht hat (998), als Sizilien mit ganz Süditalien durch die Heirat Heinrichs VI. mit der Erbin des Königreiches Sizilien unter die Hausmacht der Staufer kam und als die lombardischen Städte unter der Führung Mailands sich gegen die Vormachtstellung der dt. Kaiser auflehnten.
Vom 10 Jh. an und bis ins SMA., als die Bedeutung der dt. Italienpolitik zurückging, waren dt. Könige und Kaiser 66-mal über den Brenner sowie 20-mal über den “Mons Jovis” nach Italien gezogen (“Romzüge”), und waren dort in unzählige kriegerische Auseinandersetzungen mit ital. Fürsten und Städten verwickelt.
(s. Ghibellinen, Investiturstreit, Italien, Kaiser, Papsttum, Papst, Romfahrten)
