Johannitius

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Johannitius (grch. Ioannikios; latinisierte Form des arab. Namens Abu Zayd Hunayn ibn Ishaq al-Ibadi; 808 – 873). Der Nestorianische Christ aus der Stadt al-Hira (Ostpersien), geboren als Sohn eines Apothekers, studierte Medizin in Bagdad, Alexandria und Basra, wobei er mehrere Sprachen erlernte (so Griechisch, Arabisch und Syrisch). Seine Sprachkenntnisse nutzte er, indem er im “Haus der Weisheit” zu Bagdad griechische Texte zur Heilkunde (und deren syrische Versionen) ins Arabische übertrug. Außer seinen Übersetzungen verfasste er eigene Schriften zur Medizin (Hippokrates, Galenus), Pharmazie (Dioskurides), Mathematik (Euklid), Philosophie (Platon, Aristoteles) und Naturwissenschaft. Auf der Suche nach Originalmanuskripten reiste er nach Mesopotamien, Syrien, Palästina, Ägypten und Byzanz. – Er wurde in seiner Wahlheimat Bagdad bald berühmt, scharte Schüler um sich, hatte schöpferischen Umgang mit Ärzten und Philosophen und wurde Leibarzt des Kalifen al-Wathiq (gest. 847) und dessen Nachfolgers al-Mutawak-kil (gest. 861).

“Als Übersetzer hat Johannitius wesentlichen Anteil an der Schaffung eines wissenschaftlichen Arabisch, indem er nicht nur der Fachterminologie durch treffende Lehnübersetzungen, Neubildungen sowie Fremdwörter ihre endgültige Gestalt gegeben, sondern … das Arabische zu einem Instrument gemacht hat, komplizierte abstrakte Sachverhalte in logisch klaren Bezügen ausdrücken zu können.” (Zit. R. Schmitz)

Das wohl wichtigste Werk des Universalgelehrten war die “Isagoge sive introductio Johannitii in artem parvam Galeni de medicina speculativa”, eine Übersetzung der Galenischen Schrift “Isagoge ad artem parvam Galeni”, die noch im Spätmittelalter als Lehr- und Prüfungsbuch im Medizinstudium benützt wurde.

Werke, entstanden auf der Basis griechischer Texte: “Über die Eigenschaften der Steine”, “Über die Landwirtschaft”, “Zehn Abhandlungen über das Auge”, “Über die Farben”, “Vom Licht und seiner Art”, “Über die Erzeugung von Feuer zwischen zwei Steinen”, “Warum das Wasser des Meeres salzig ist”, “Kompendium der Meteorologie”, “Über Ebbe und Flut” , “Über die Auswirkungen der Sonne und des Mondes” und ” Über den Regenbogen”. Ferner Schriften über Nahrungsmittel, über einfache und über zusammengesetzte Heilmittel und über den Theriak.

(s. Isagoge Johannitii, Marcus von Toledo, Übersetzer)

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