Jüdische Literatur und Buchkultur

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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jüdische Literatur und Buchkultur. Vorherrschende Literatursprache der gebildeten abendländischen Judenheit war das Hebräische. Die hebräische Literatur des Mittelalter umfasste Schriften rabbin. Weisheit (Erläuterungen zu talmudischen Schriften, zur Liturgie und zu Gesetzestexten), Theologie (Bibelauslegungen, Mystik), Philologie (Grammatik, Lexikographie), Philosophie (aufbauend auf Übersetzungen antiker und arab. Schriften), Naturwissenschaften (wiederum zumeist basierend auf Schriften der Araber und antiker Autoren), Geschichtswerke (Traditionsgeschichte, Martyrologie), erbauliche Texte und Poesie (bibl. Stoffe, Romane, Kurzerzählungen, synagogale sowie nichtsynagogale – geistl. wie weltl. – Dichtung). Für Frauen, die des Hebräischen zumeist nicht mächtig waren, sowie für das einfache Volk entstanden Schriften zur Belehrung und Unterhaltung in Jiddisch. Die weltl. jiddische Literatur des Mittelalter lehnte sich an die zeitgenössische Literatur des MHD. an; geistl. jiddische Schriften waren Bibelübersetzungen, Gebetbücher und Schriften belehrender und erbaulicher Art.

Der Beruf des Buchschreibers stand in den Judengemeinden in hohem Ansehen. Buchillstrationen waren im Stil der christl. Illuminationskunst gehalten. Die Erfindung des Buchdrucks wurde in jüdischen Schriften als “Krone der Wissenschaften” enthusiastisch begrüßt. Vertriebene Juden aus Mainz haben zur europaweiten Verbreitung der neuen Technik beigetragen; so druckten beispielsweise Josef ben Jakob Gunzenhauser Aschkenasi und seine Söhne seit 1487 in Neapel, Abraham ben Salomo Conat und seine Frau Estellina seit 1475 in Mantua.

Ein Großteil des handschriftlichen – später auch des gedruckten – jüdischen Schrifttums wurde während der andauernden Judenverfolgungen vernichtet. Allein in Paris sollen 1240 auf ein Dekret von Papst Gregor IX. hin vierzehn (anderen Quellen zufolge vierundzwanzig) Wagenladungen von Talmudexemplaren auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden sein.

(s. Memorbuch)

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