Kardanische Aufhängung

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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kardanische Aufhängung. Vorrichtung, um einen Gegenstand gegen Lageveränderungen zu sichern, ihn in stets gleicher Ausrichtung zur Horizontalen zu halten. Sie besteht aus drei unter rechtem Winkel ineinander beweglichen Ringen, an deren innerstem der zu stabilisierende Gegenstand befestigt ist. Das Prinzip war schon um 225 v.Chr. Philon von Byzanz bekannt gewesen, war jedoch wieder in Vergessenheit geraten. Erst um 1230 beschreibt der Bauingenieur Villard de Honnecourt ein in einer Kugel derart aufgehängtes Kohlebecken (“Wärmeapfel”). Etwa zur gleichen Zeit kam auch die kardanische Kompassaufhängung in Gebrauch. Seit dem Spätmittelalter waren Kelche bekannt, bei denen die Schale (cupa) durch ein Kardangelenk mit dem Fuß verbunden war; auf diese Weise konnte man bei Messfeiern auf hoher See vermeiden, dass durch den Seegang Christi Blut verschüttet wurde.

Die Benennung nach dem ital. Wissenschaftler Geronimo Cardano (1501-1576) entspricht demnach nicht historischen Tatsachen. (Die Kardanwelle wurde erst im 17. Jh. erfunden.)

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