Das Nachschlagewerk gibt einen umfangreichen Überblick über die Zeit des Mittelalters, erfahre hier mehr darüber!
Karwoche (v. mhd. kar, ahd. chara, kara = Trauer, Wehklage; auch Stille W., Heilige W., Klage-, Reue- oder Trauerwoche). Dem Gedenken des Leidens und Sterbens Christi ist die Woche vor Ostern gewidmet. Die Karwoche umfasst die letzten sieben Tage der 40-tägigen vorösterlichen Fastenzeit (s. fasten). Die Haupttage sind Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag. Zur liturgischen Ausgestaltung gehörten schon im Mittelalter Ölbergsandachten, Kreuzwegsprozessionen, Andachten am Nachmittag des Karfreitags mit Lesung der Passion nach Johannes sowie Passionsspiele. Zwischen Gründonnerstag und Karsamstag schwiegen die Glocken, stattdessen riefen Buben mit hölzernen Ratschen zum Gottesdienst. Während der Karwoche wurden keine Gerichtsverhandlungen angesetzt, wurden keine Schulden eingetrieben, fanden keine Tanz-, Fest- und Jagdvergnügen statt. Am Karsamstag wurde dann das Haus für Ostern gerüstet: es wurde gesäubert und festlich geschmückt, das Osterbrot wurde gebacken und bereitgelegt.