Kirchentöne

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Kirchentöne (auch Kirchentonarten, Oktoechos, toni oder modi) bildeten das tonale Ordnungsprinzip der mittelalterliche Musik. Sie entstanden aus dem Bedürfnis, die Melodien des liturgischen Repertoires systematisch zu ordnen. Üblicherweise unterschied man acht K. (vier authentische und vier plagale), von denen die vier plagalen jeweils eine Quarte unter den authentischen lagen. (Einige mittelalterliche Musiktheoretiker, so etwa Guido von Arezzo, unterschieden nur vier K., indem sie je einen tonus authentus mit dem dazugehörigen tonus plagalis zu einem modus zusammenfassten.) Den vier authentischen toni (Protos, Deuteros, Tritos und Tetrardos) mit dem Schlusston (finalis) als Ausgangspunkt waren vier plagale toni mit dem Schlusston als Zentrum zugeordnet, sodass jeweils zwei toni, also ein authentischer und ein plagaler, an einen Schlusston gebunden sind. Dem Musiktheoretiker Odo von St. Maur zufolge wird die Zugehörigkeit eines Gesangs zu einem der toni durch die finalis allein bestimmt. Demnach sollte ein Gesang mit der finalis beginnen und seine einzelnen Abschnitte (distinctiones) mit dem Ton enden, auf dem der Gesang begann. Diese Regel hatte während des ganzen Mittelalter Gültigkeit.

Nachfolgend eine tabellarische Aufstellung der acht toni (modi):

Bild:kirchentoene.jpg

Die acht Kirchentöne wurden erstmals im 8. Jh. aufgezählt, die Numerierung kam im 9. Jh. auf und die Benennung nach den antiken Tonarten, mit deren System sie nichts zu tun haben, im 10. Jh.

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