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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Künstler (mhd. kunster, künstener = jemand der kunst besitzt; v. mhd. kunst = Wissen, Weisheit [vgl. “Die sieben freien Künste”], später auch = Fertigkeit, Geschicklichkeit [etwa als Fecht- oder Kochkunst]). Ma. Künstler, zumal die Architekten, empfanden sich zunächst als Gelehrte, wenn auch auf dem bescheideneren Rang von Handwerkern (“ars sine scientia nihil est”: ohne Wissenschaft keine Kunst). Die Trennung von handwerklicher Kunst und Wissenschaft kam erst in der Neuzeit auf, sie war den mittelalterliche Menschen fremd. Der mittelalterliche Künstler, wie er uns in der Gestalt von Baumeistern, Steinmetzen, Malern, Goldschmieden; Juwelieren oder Holzschnitzern entgegentritt, diente mit seinem schöpferischen Können in erster Linie der Darstellung und Verherrlichung höherer, fast ausschließlich religiöser Ideen, danach erst der Freude der Mitmenschen. Der Künstler-Handwerker trat hinter seinem Werk und seinem Auftraggeber zurück, erst vom Hochmittelalter an sind Hinweise auf die Urheberschaft erhalten, wie sie vom Ende des Mittelalter an als Signaturen geläufig wurden.
