Mantel

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Mantel (mhd. mantel, mandel = Kleidungsstück, Schutzvorrichtung; v. mlat. mantellum = Hülle, Decke, zu lat. mantum = kurzer Umhang). In germanischer oder römischer Tradition standen die um die Gestalt drapierten und an der Schulter vernestelten Umhänge, wie sie noch bis ins hohe Mittelalter hinein getragen wurden (lat. pallium; zu sehen an den Stifterfiguren des Naumburger Domes). Im 13. Jh. trug man einen kreisrund geschnittenen Umhang mit Kopfloch und Kapuze (mhd. glocke, glogge, kappe). Aus dieser entstand, indem man sie seitlich bis zur Schulter aufschnitt, die Heuke. Im 14. Jh. kam der Tappert (mhd. daphart, taphart) auf, ein meist knielanger Überwurf, der häufig seitlich geschlitzt war. Als Amtstracht der Herolde war er mit den Farben und dem Wappenzeichen der jeweiligen Herrschaft geschmückt. Der aufwendigen Mode des burgundischen Hofes entstammte die Houppelarde (s. Mode), ein in üppigem Faltenwurf und gegürtet getragener Mantel mit langen Ärmeln und Stehkragen. Sie war in ihrer reichsten Form schleppenartig verlängert, mit feinem Rauchwerk besetzt oder an den Rändern gezaddelt. In Deutschland kam im 15. Jh. die Schaube auf, ein weit geschnittener ungegürteter Mantel mit vorderer Öffnung, weiten Ärmeln und Schalkragen. Die Frauenmäntel folgten in der Form zumeist denen der Männer nach. Mäntel der Geistlichen sollten grundsätzlich schlicht und frei von modischen Feinheiten sein; Mönche hüllten sich in einen Kapuzenmantel (Skapulierkukulle). Auch das gewöhnliche Volk machte modische Änderungen nicht mit und blieb bei der Glocke oder Kappe.

(s. Amtstracht, Herold, Kleiderordnung, Kleidung, Mantelkinder, Mantelschutz, Mode, Rechtssymbolik, Schutzmantelmadonna, Sternenmantel)

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