Marionettenspiel

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Marionettenspiel (frz., Koseform v. Marion; seit dem 17. Jh. verw. i.S.v. willenloses Geschöpf, Gliederpuppe; mhd. taterman). Seit dem 13. Jh. waren fahrende Puppenspieler bekannt, die auf Markt- und Festplätzen wie auch vor höfischem Publikum auftraten. Die Puppen waren entweder Handpuppen, deren Kopf und Arme mit Zeigefinger bzw. Daumen und Mittelfinger bewegt wurden, oder an Schnüren geführte Gliederpuppen (Marionetten). Die Spieler blieben anfangs für das Publikum sichtbar, die Puppendialoge wurden dabei wohl bauchrednerisch geführt. Erst gegen Ende des Mittelalter kam der Theaterkasten (“Himmelreich”) auf, bei dem die Spieler ihre Puppen aus dem Verborgenen führen konnten; Bauchrednerkünste waren dabei überflüssig. Die Spielinhalte dürften überwiegend nicht für Kinder gedacht gewesen sein, wie die ablehnende Haltung der Geistlichkeit vermuten lässt. Anzunehmen sind derb-komische Stoffe aus dem Alltagsleben mit den üblichen Typisierungen (dummer Bauer, zänkisches Weib, gerissener Quacksalber, geiler Pfaffe usf.), auch Stoffe aus Volkssagen und Märchen. Die Puppenspieler lebten von dem, was ihr Publikum am Ende der Vorstellung freiwillig gab.

(Die im “Hortus Deliciarum” der Herrad von Hohenburg [12. Jh.] dargestellte Puppenspiel-Szene zeigt keine professionellen Spieler, sondern adlige Kinder beim Spiel mit Ritterfiguren. Vagierende Spielleute dürften in der Folgezeit das Kinderspielzeug in ihr Unterhaltungsrepertoire aufgenommen haben.)

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