Melisse

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Melisse (Zitronenmelisse, Bienen-, Frauen-, Herzkraut; mlat. melissa, zu grch. melissophyllon = Bienenblatt, so benannt wegen der Beliebtheit der Pflanze als Bienenweide; von Odo Magdunensis – nach Dioskurides – im Macer floridus als Melissophyllon oder Barrocum, bei Hildegard v. Bingen als Binsuga/Bienensaug bezeichnet; botan. Melissa officinalis).

Aus Westasien stammende, von den Arabern im 11. Jh. nach Spanien verbrachte, von dort nach Mitteleuropa gelangte und mittlerweilen weltweit verbreitete Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Das ausdauernde krautige Gewächs kann bis zu 1 m hoch werden, hat einen behaarten verzweigten Stängel, herzförmige grob gesägte Blätter, weiße oder gelbliche Blüten und verströmt ein an Zitronen gemahnendes Aroma.

Heilmittel werden aus den jungen Blättern (Melissae folium) hergestellt; deren wesentliche Wirkstoffe sind ätherische Öle, daneben Gerb-, Bitter- und Schleimstoffe sowie Vitamin C. Melissen-Zubereitungen – im wesentlichen Aufgüsse – haben beruhigende (etwa bei nervösen Herzbeschwerden), krampflösende (bei Magen- Darm-Beschwerden) und schwach bakterizide und viruzide Wirkung.

Dem Plinius galt die Melisse als Heilmittel bei einer Vielzahl von Übeln, so etwa gegen Gebärmutterleiden, Herz- und Bauchbeschwerden, Geschwüre und Augenleiden, Skorpionstiche und Hundebisse.

Die Klostermedizin stuft die Pflanze als wärmend und trocknend ein.

Der Macer floridus empfiehlt Abkochungen des grünen Krauts gegen Blutstuhl und “Bauchgrimmen”, sowie gegen Asthma, Menstruationsbeschwerden, Geschwüre und Gelenksleiden.

Hildegard v. Bingen sagt, dass die Binsuga die Kraft von 15 anderen Kräutern in sich trage und rühmt besonders deren beruhigende Kraft.

Getrocknetes Melissenblatt verleiht einer Räucherung eine typische zitronenartge Duftnote.

Spätere Autoren schreiben ihr Heilkraft bei Herzbeschwerden zu, dies wohl nach der Signaturenlehre wegen ihrer herzförmigen Blätter.

Schon im 14. Jh. entstand ein Melissentraktat mit Anleitungen zum Destillieren eines “Melissengeistes” (Spiritus Melissae).

In der Küche schätzt man Melisse als Würzkraut.

Im mittelalterliche Aberglauben ist die Melisse ohne Bedeutung.

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