Mittelfinger

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Mittelfinger (mhd. mittelvinger; lat. digitus medius, dig. impudicus, dig. Infamis; volkstüml. Stinkefinger). Der mittlere und längste der fünf Finger einer Hand. In der grch. und röm. Antike symbolisierte er den erigierten Penis, also Anstößiges, und es galt als Zeichen höchster Verachtung, einer anderen Person den emporgereckten M. – bei ihr zugewandtem Handrücken – entgegenzuhalten. Die Geste ist während des ganzen Mittelalter und bis heute erhalten geblieben und war wohl der Grund dafür, dass der M. üblicherweise nicht als Ringfinger benutzt wurde.

(Die Bezeichnung “Stinkefinger” ist erst im 16. Jh. aufgekommen und kommt wohl daher, dass dem M. als längstem Finger bei der Reinigung nach dem Kotabsatz die zentrale Rolle zukam und ihm von daher ein unguter Geruch anhaftete.)

Der M. spielt auch bei der “Feigenhand” eine Rolle, dem Zeigen des zwischen Zeige- und Ringfinger eingeklemmten Daumens bei geballter Faust. Diese obszöne Geste stand schon in der Antike für das Ausführen des Geschlechtsverkehrs.

(s. Beschimpfung, Böser Blick, Feige)

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