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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Mordechai ben Hillel (um 1240 – 1298). Hochgelehrter Rabbiner und Schriftsteller, wirkte in Goslar und Nürnberg, gilt als einer der bedeutendsten Gesetzelehrer (Halachisten) des dt. Mittelalter Er verfasste ein Kompendium aschkenasischer Gesetzestexte samt der sich darauf beziehenden Erläuterungen und Kommentare, den “Sefer Mordechai”, kurz “Mordechai” genannt. Der Mordechai – ausgezeichnet durch klare Sachlichkeit und strenge Logik und ohne jegliche Haarspalterei – wurde bald zum führenden Lehrbuch für den Talmudunterricht. Unter den vielen Bearbeitungen setzten sich in der Folgezeit zwei Versionen durch: die rheinische, von England und Frankreich her beeinflusste, und die österreichische, welche in südosteuropäischer Tradition stand. Zu Mordechais Schriften gehörten neben den talmudisch-wissenschaftlichen noch Gebete und Gedichte. – Am 1. August 1298 ist Mordechai ben Hillel zusammen mit Verwandten und mehr als 600 Glaubensbrüdern dem Judenschlächter Rindfleisch zum Opfer gefallen (s. Judenpogrom).
