Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Mundus-Annus-Homo. Unter diesem Titel erschienen von der Spätantike an kreisförmige Diagramme, in denen die ® Vier Elemente, die ® Vier Jahreszeiten und die ® Vier Temperamente mit den jeweiligen Qualitäten verknüpft sind. Das Schema wurde als medizinischen Hilfsmittel zur Prognose benutzt und zeugt davon, wie im Mittelalter der Mensch als mit dem Kosmos verflochten betrachtet wurde. Das wohl erste Schema dieser Art dürfte eine Illustration zur Naturgeschichte des ® Isidor von Sevilla (“De natura rerum”, 5./6. Jh.) gewesen sein. Das Schema findet sich in vielen naturkundlichen Handschriften des Mittelalter wieder und kann auch Angaben zu Mondphasen, Planetenhäusern, Himmelsrichtungen u.a.m. enthalten
Als spätmittelalterliche Beispiel sei ein Blatt aus der Druckerwerkstatt des Straßburgers Johann Mentelin (1410-1478) genannt.
Im Kreise stehen
bei 12 Uhr: Ignis/Aestas/Cholera/calidus-siccus
bei 15 Uhr: Aer/Ver/Sanguis/calidus-humidus
bei 18 Uhr: Aqua/Hiems/Humor (Phlegma)/frigida-humida
bei 21 Uhr: Terra/Autumnus/Melancolia/frigida-sicca
(s. Makrokosmos/Mikrokosmos)