Nepotismus

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Nepotismus (v. lat. nepos = Enkel, Neffe; polemischer Begriff des 17. Jh.). Eine – nach geistl. Stand, Verdiensten, Können und sittlichem Betragen unverdiente – Bevorzugung von Familienmitgliedern bei der Vergabe von Würden und Ämtern durch Bischöfe und Äbte. Päpstl. Nepotismus entstand vom 10. Jh. an im Zusammenhang mit dem wachsenden Kirchenstaat: Verwandte des Papstes wurden zu Kardinälen, päpstlichen Beamten und Bischöfen erhoben. In der gregorianischen Reformbewegung versuchte man gegen den Nepotismus anzugehen, indem man ihn mit der Sünde der Simonie gleichsetzte, hatte jedoch keinen Erfolg.

Nepotismus seitens weltl. Großer wurde dagegen als positive, pflichtgemäße Verhaltensweise zur Förderung des Familienanhangs gewertet. Thomas von Aquin wertete die Versorgung von Verwandten durch weltl. Machthaber zu den Werken der Gerechtigkeit (Summa theol. II-II quaestio 101).

Nach oben scrollen