Oblaten

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Oblaten (lat. oblati = Dargebrachte). Schon zu Beginn des Mittelalter bestand der Brauch, unmündige Kinder (mit etwa 7 – 10 Jahren) einem Kloster zu übergeben, damit sie dort unter Aufsicht (custodia) und in Zucht (disciplina) zu Mönchen oder Nonnen erzogen würden und zeitlebens für das Heil ihrer Eltern beteten. Trotz früher Bedenken gegen diesen Brauch, den man gelegentlich durch eine spätere Zustimmung der Kinder zu humanisieren versuchte, dauerte es bis ins 12. Jh., bis man vom Institut der „pueri oblati“ abkam. Die oblatio puerorum (puellarum) wurde weiter praktiziert. (Erst durch das Trienter Konzil wurde Mitte des 16. Jh. das Eintrittsalter allgemein auf 16 Jahre festgelegt.)

Erwachsene, die sich – unter Einbringung ihrer weltl. Güter – einer Klostergemeinschaft anschlossen, wurden ebenfalls als oblati (auch als donati = Geschenkte) bezeichnet. Ihre Bindung konnte vom Abt in gegenseitigem Einverständnis gelöst werden. Welt-Oblaten, die im Gegensatz zu den Kloster-Oblaten nicht in monastischer Gemeinschaft lebten, sondern als Laien einer solchen nur ideell verpflichtet waren, sind seit dem 8. Jh. bezeugt.

Als „oblata (hostia)“ wurde auch das von den Gläubigen als Opfer dargebrachte Abendmahlsbrot bezeichnet (s. Hostie).

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Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
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Volkert, Wilhelm (Autor)
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