Ölmühlen

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Ölmühlen. Zur Gewinnung pflanzlicher Öle (s. Ölpflanzen) wurden vom 14. Jh. an mittels Wasserkraft betriebene Ölmühlen eingerichtet, in denen das Mahlgut (z.B. Raps-, Hanf-, Lein-, Rübsen- oder Mohnsamen, Bucheckern, Nüssen, Trauben- und Sonneblumenkernen) im Kollergang oder in Stampfen geschrotet wurde. Dabei wurde die mehrschichtige Schale und das Stützgerüst der Samenkörner zerstört. Die so entstandene Masse kam anschließend in die Ölpresse. Der Pressrückstand (Ölkuchen) wurde zerbrochen, noch einmal zermahlen und nach Erwärmen abermals ausgepresst. Danach wurde er als Viehfutter verwertet, enthielt er doch noch ca. 5% des ursprünglichen Fett, dazu Eiweiß und Kohlehydrate. Olmühlen verarbeiteten nicht selten auch anderes Mahlgut.

Das Gewerbe der Öler (Ölschläger, -stampfer, -müller) stand in enger Beziehung zu dem der Seifensieder und Kerzenmacher. Nicht selten brachten es Öler zu Reichtum und Ansehen: “In Wien wurde beispielsweise Heinrich der Öler 1350 Bürgerspitalmeister und verheiratete seine Tochter mit dem Bürgermeister Lucas dem Popphinger.” (Zit. Rudi Palla)

Das pflanzliche Öl diente als Küchenfett, zur Herstellung von Salben, als Brennstoff für Öllampen, zum geschmeidig- und wasserfestmachen von Leder und Wolle, zur Seifenherstellung u.a.m.

Ölpressen (mhd. ölslahe) gehörten meist dem Typ “Keilpressen” an, d.h. der nötige Druck auf den Pressstempel wurde durch Einschlagen von Holzkeilen erzeugt. (Auf das “Schlagen” von Öl weisen Familiennamen wie Öl-, Ohlig-, Ohlenschläger hin.)

(s. Öle, Schmiermittel)

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