Ordensburgen

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Ordensburgen. Die Burgen des Deutschritterordens, die von 1230 an östl. der Weichsel entstanden, waren vom Bauprogramm her sowohl den Ansprüchen ritterlicher Wehrhaftigkeit als auch dem Ideal mönchischer Lebensweise verpflichtet. Die ersten Ordensburgen waren einfache viereckige (Brandenburg) oder polygonale blockartige Backsteinbauten (z.B. Rehden, Neidenburg, Gollub). Aus einigen Burgen entwickelten sich durch stetige Bautätigkeit bis in 14. Jh. hinein großartige Palastburgen (wie Marienwerder oder Marienburg), die den Herrschaftsanspruch der Ordensritter sinnfällig darstellten und als Glanzpunkte der Backsteingotik gelten. Um 1400 gab es ca. 260 solcher Burgen in den Ordensländern.

Bei den Ordensburgen gruppierten sich um den Innenhof die zwei- oder dreistöckigen Bauten ritterlich-monastischer Bestimmung: Kirche, Kapitelsaal, Refektorium (Remter), gemeinschftlicher Schlafsaal (Dormitorium), Krankenstation (Firmarie) und Komturspalast; diese Räume waren aus wehrtechnischen Gründen zumeist im zweiten Geschoss angelegt. Speicher und Rüstkammern (s. Karwan) befanden sich im Dachgeschoss, die Wirtschftsräume im Erdgeschoss. Dazu kamen Außenanlagen wie Burggräben, Mauern, Türmen, Toren und Zwingern; diese Vorburgen dienten in Kriegszeiten als Zufluchtsstätte der Landbewohner. – Eine bemerkenswerte Einrichtung stellte der “Dansker” dar, ein erkerartiger Anbau auf der Nichtangriffsseite der Burg, der als Abtritt diente. Bei manchen Ordensburgen war der Dansker eine mächtige, turmartige Anlage über Fließgewässern außerhalb der Mauern, zu der man über einen hochgelenen, auf Bogenstellungen ruhenden Gang gelangte (Marienwerder, Thorn, Marienburg. Einen “Danziger” zeigt auch die Abbildung des Zürcher Klosters Oetenbach im Baugeschichtlichen Archiv Zürich).

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