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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Petrus Damiani (1007 – 72, hl.) Wurde zu Ravenna als Sohn armer Leute geboren und diente als Schweinehirt, bevor ihm durch einen reichen Gönner der Schulbesuch ermöglicht wurde. 1035 trat Peter in das nach der Benediktregel verfasste Eremitenkloster in Fonte Avellana (Oberitalien) ein, wo er durch extreme Askese berühmt wurde. 1057 wurde er gegen eigenen Willen zum Kardinalbischof von Ostia erhoben. Er nahm Stellung zu Fragen der Mönchsdidziplin (“De perfectione monachorum”), zu Problemen der Moral, gegen Ämterschacher (Simonie) und andere kirchliche Missstände. Er setzte sich für die Erneuerung der Kirche und für die Ziele der Gregorianischen Reformpolitik ein (“De fide catholica”, “De sancta simplicitate”). Was die Philosophie anbelangt, so vertrat er den Standpunkt, dass Logik und Dialektik in der Theologie keine Geltung hätten (begründet in “De divina omnipotentia in reparatione corruptae et factis infectis reddendis”; 1067). Gottes Allmacht beinhalte, dass er den Satz vom Widerspruch für sich aufheben könne. (Dem Logik-Satz vom Widerspruch zufolge wäre Gottes Allmacht begrenzt; beispielsweise ist es denkbar, dass Gott einen Stein so schwer macht, dass er ihn selbst nicht mehr heben kann.) Damit gelangte Damiani in die Nähe der ®”Zwei-Wahrheiten-Lehre”.
Seiner Gelehrsamkeit und vorbildlichen Lebensweise wegen wird der Heilige den Kirchenlehrern zugerechnet.
