Pilgerstraßen nach Santiago de Compostela

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Pilgerstraßen nach Santiago de Compostela (Ruta Jacobea, Weg der Jakobspilger). Urkundliche Zeugnisse, Hinweise in Martyrologien und Patrozinien lassen im bayer. und alemannischen Raum die Verehrung des hl. Jacobus schon für das 9. Jh. erkennen. Im 11. Jh. hatte sich der Jakobskult auch in Sachsen, am Mittelrhein und im Elsaß verbreitet. Aus dieser Zeit stammen auch erste Nachweise von Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela, das von Süddeutschland etwa 1800 km entfernt ist. Die Anziehungskraft des Gnadenortes wuchs, nachdem die Jakobsfahrt im 12. Jh. neben denen nach Jerusalem und Rom in den Rang einer peregrinatio maior erhoben worden war.

Ein Netz von Pilgerwegen (Jakobswegen, Sternenwegen) – Wegen, die von der Mehrzahl der Jakobspilger benutzt wurden, wenngleich diese im Vergleich mit anderen Reisenden in der Minderzahl waren – führte aus allen Ländern Europas in die nordspanische Stadt. Eine Teilstrecke in Deutschland führte von Nürnberg über Heilsbronn nach Rothenburg. “Wie Perlen an einer Schnur reihen sich auf diesem Weg die dem Hl. Jakobus geweihten Kirchen in Nürnberg, Oberweihersbach, Heilsbronn, Weihenzell, Häslabronn und Rothenburg” (P. Geißendörfer). Eine andere Strecke führte von Nürnberg über Schwabach, Abenberg, Gunzenhausen, Oettingen, Nördlingen und Neresheim nach Ulm. Der weitere Weg dt. Pilger führte von Ulm über Biberach, Bad Waldsee, Weingarten, Konstanz, Genf und das Rhonetal nach Valence.

Eine westliche Route dorthin ging von Köln über Trier und Metz ins Tal der Saone, weiter über Cluny und das Rhonetal. In Valence wandte sich der Weg nach Westen und führte über Le Puy, Conques, Moissac und Ostabat in die Pyrenäen und über den Cisa-Paß nach Puente la Reina (Königinbrücke) auf der Südseite des Gebirges, wo noch zwei andere Pilgerstarßen aus dem Norden in den Jakobsweg einmünden. Über Burgos und Leon wurde endlich das Ziel der Pilgerschaft erreicht. (Neben dieser von dt. Jakobspilgern vorzugsweise benutzten Route gab es in Südfrankreich ein engmaschiges Netz von Pilgerstraßen, deren keine Vorzug vor anderen beanspruchen konnte. Außerdem kamen Pilger aus dem Norden des Reiches auch über die See nach Galicien; der Seeweg war besonders gesucht, wenn die Muselmanen Raubzüge im Norden Spaniens unternahmen.)

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