Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Prolog (lat. prologus = Vorspruch). Nach der Ruhemahnung durch den Praecursor (Silete, silentium hebete … ir sult alle stille wesen“) wurden geistl. wie weltl. Spiele mit einem unmittelbar an das Publikum gerichteten Prolog eröffnet. Sprecher war der Praecursor oder eine herausragende Spielerfigur. Zweck des Prologs war die Einstimmung des Publikums auf eine religiös-ergreifende, moralisch-belehrende oder scherzhaft-satirische Vorstellung, sowie die Aufforderung, sich vom Spielgeschehen ergreifen zu lassen, sich mit handelnden Personen zu identifizieren (auch, sich vor Taschendieben zu hüten).
Erzählende oder dramatische Werke der mittelalterliche Literatur sind i.a. eingespannt zwischen Prolog und Epilog. Der Prolog soll die Aufmerksamkeit des Lesers (Hörers) gewinnen, in den Sinn der Handlung einführen und die Glaubhaftigkeit des Geschehens durch Angabe von Gewährsleuten oder schriftl. Quellen erhöhen.