Proportion

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Proportion (lat. proportio = Verhältnis, Ebenmaß). Ausgehend vom Studium der Musiktheorie wurden Proportionsprinzipien als allgemeine ästhetische Regeln den anderen Künsten zugrundegelegt. Besonders in der Baukunst entstand ein umfangreicher Schatz an ebenmäßig-geometrischen Strukturen (z.B. Kreis, Quadrat, Pentagon, Oktogon), denen sämtlich symbolisch-allegorische Bezüge unterlegt waren – wie denn die mittelalterliche Welt voll war von “Bedeutungen, Hinweisen, Doppelsinnigkeiten, Manifestationen Gottes in den Dingen” (U. Eco). Gotische Kathedralen als höchster Ausdruck mittelalterliche Kultur stellen ein Universum von Proportionen, Symmetrien, numerischen Gesetzmäßigkeiten und religiösen Entsprechungen dar. (So enthüllt z.B. die den Abmessungen des Wiener Stephansdomes zugrundeliegende Schlüsselzahl, die 37, in ihrer röm. Schreibweise – XXXVII – Hinweise auf Christus [Kreuze], die hl. Dreifaltigkeit [Zahl Drei] und auf die hl. Siebenzahl, die Summe von “Gott” und “Welt”.)

Die mittelalterliche Proportionen-Lehre war maßgeblich von den Schriften Vitruvs beeinflusst. In “De architectura” schreibt er von der “Symmetrie der Elemente eines bestimmten Teiles und des Ganzen in jedem Werk” und vom “harmonischen Zusammenstimmen der Elemente des Werkes und der Korrespondenz der einzelnen Teile eines bestimmten Teiles zum Bild der gesamten Figur” (zit. nach U. Eco). Auf Vitruv aufbauend stellte Vincent von Beauvais seine Theorie von den harmonischen Proportionen im “Speculum maius” auf.

(s. Ästhetik, geometrische Figuren, Harmonie, Zahlensymbolik)

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