Purpur

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Purpur (mhd. purpur, ahd purpura, lat. purpura = violettroter, lichtbeständiger Farbstoff; v. grch. porphyra = Purpurschnecke). An den Mittelmeerküsten kommen Purpurschnecken (Muricidae) in größeren Mengen vor, und so war die Technik der Herstellung eines Farbstoffs (Sekret aus einer Drüse in der Mantelhöhle der Tiere) zunächst in den Anrainerstaaten des Mittelmmeeres (bei Phöniziern, Griechen, Römern) verbreitet. Das Sekret ist zuerst farblos und färbt unter Lichteinwirkung um, über Hellgelb, Grün, Braun nach tief Rotviolett, Braunviolett und Schwarzviolett. Der Farbstoff war weit kostbarer als Gold (aus 12.000 Tieren konnten nur ca. 1,5 gr Purpur gewonnen werden), sodass Purpurgewänder nur Königen und höchsten Würdenträgern vorbehalten blieben. Im christl. Abendland beschränkte sich die Verwendung von Purpur zunächst auf Darstellungen von Jesus und Maria in besonders kostbaren Buchmalereien sowie auf prunkvolle Urkunden bzw. wertvolle codices (z.B. war der Codex argenteus auf purpurgefärbtem Pergament geschrieben). Die Stauferkaiser trugen als erste christl. Imperatoren des Abendlandes wieder purpurne Gewänder (aus Palermo). Der Papst war in purpurfarbenem Mantel gewandet, dazu trug er einen roten Hut (cappa rubea) und rote Schuhe. Außer ihm war (seit Papst Paul II., 1464-71) auch den Kardinälen das Tragen des Purpurmantels und -hutes gestattet, weshalb sie auch “purpurati” genannt wurden. (s. Farbenherstellung, Textilfarben)

Der Farbe Purpur entspricht unter den Gesteinen der Porphyr, ein vulkanisches Gestein, das im Altertum in Ägypten gebrochen und für kaiserliche Bauten, Sarkophage oder Statuen verarbeitet wurde (kaiserliches Porphyrregal). An röm. Tradition knüpfte das staufische Herrscherhaus mit porphyrnen Sarkophagen und Baldachinen in Cefalu und im Dom von Palermo an. Pulverisierter Porphyr wurde den kaiserlichen Falken als Medizin verabreicht.

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